Was geht uns ein Mensch wie Isaak Steinberg, der „Volkskommissar für Justiz“ unter Lenin war, heute noch an? Während Steinbergs Amtsnachfolger Kurskij einen Beschluss erließ, wonach „alle Personen, die zu weißgardistischen Organisationen, Verschwörungen und Aufständen in Beziehung stehen“ zu erschießen seien, war Isaak Steinberg keineswegs der Meinung, dass das Endziel der Revolution alle Mittel rechtfertige, um dieses zu erreichen. Eine sozialistische Revolution sollte seiner Meinung nach immer eine gerechte Revolution sein, was eben auch bedeutete, dass der Einzelne nur nach seinen individuellen Verfehlungen und nicht nach der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppierung gerichtet werden sollte. „Hier liegt eben euer Widerspruch. Ohne den [einzelnen] Menschen werdet ihr nie eine siegende Menschheit haben, es wird immer eine rebellierende bleiben“, verkündet er in seinem Theaterstück „Dornenweg“.
Im Linden der 20er Jahren des letzten Jahrhunderts standen sich zwei Fronten unversöhnlich gegenüber: Während die Kommunisten der Sozialdemokratie vorwarf, die Arbeiterklasse verraten zu haben, indem sie die Möglichkeiten und Errungenschaften der Novemberrevolution durch eine zaghafte Reformpolitik revidierte, konterten die Sozialdemokraten, dass die Russische Revolution sehr schnell aus der „Diktatur des Proletariats“ eine unkontrollierte Schreckensherrschaft der Bolschewisten gemacht habe. Eine Einheitsfront der Arbeiterschaft gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, so wie sie beispielsweise die SAPD anstrebte, kam aufgrund dieser scheinbar unüberbrückbaren Standpunkte nicht zustande – der historische Ausgang ist bekannt. Deshalb sind alle Freunde der Geschichtswerkstatt, die aus der Geschichte lernen wollen, gespannt, wie Dr. Kay Schweigmann-Greve, die Brüder Steinberg, Moses und Kant uns am Dienstag, 21. Juni um 18:30 Uhr im Freizeitheim Linden neue und dabei doch ganz alte Ideen offerieren werden, wie wir eine längst überfällige größere soziale Gerechtigkeit auf dieser Welt erreichen können, ohne gleichzeitig dabei die Rechte des Einzelnen leichtfertig auf dem Altar des Schreckens zu opfern.
Der Eintritt ist frei. Über eine freiwillige Hutspende würde sich der Referent allerdings sicherlich freuen.
Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung und Anmeldung hier>>>
Was geht uns ein Mensch wie Isaak Steinberg, der „Volkskommissar für Justiz“ unter Lenin war, heute noch an? Während Steinbergs Amtsnachfolger Kurskij einen Beschluss erließ, wonach „alle Personen, die zu weißgardistischen Organisationen, Verschwörungen und Aufständen in Beziehung stehen“ zu erschießen seien, war Isaak Steinberg keineswegs der Meinung, dass das Endziel der Revolution alle Mittel rechtfertige, um dieses zu erreichen. Eine sozialistische Revolution sollte seiner Meinung nach immer eine gerechte Revolution sein, was eben auch bedeutete, dass der Einzelne nur nach seinen individuellen Verfehlungen und nicht nach der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppierung gerichtet werden sollte. „Hier liegt eben euer Widerspruch. Ohne den [einzelnen] Menschen werdet ihr nie eine siegende Menschheit haben, es wird immer eine rebellierende bleiben“, verkündet er in seinem Theaterstück „Dornenweg“.
Im Linden der 20er Jahren des letzten Jahrhunderts standen sich zwei Fronten unversöhnlich gegenüber: Während die Kommunisten der Sozialdemokratie vorwarf, die Arbeiterklasse verraten zu haben, indem sie die Möglichkeiten und Errungenschaften der Novemberrevolution durch eine zaghafte Reformpolitik revidierte, konterten die Sozialdemokraten, dass die Russische Revolution sehr schnell aus der „Diktatur des Proletariats“ eine unkontrollierte Schreckensherrschaft der Bolschewisten gemacht habe. Eine Einheitsfront der Arbeiterschaft gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, so wie sie beispielsweise die SAPD anstrebte, kam aufgrund dieser scheinbar unüberbrückbaren Standpunkte nicht zustande – der historische Ausgang ist bekannt. Deshalb sind alle Freunde der Geschichtswerkstatt, die aus der Geschichte lernen wollen, gespannt, wie Dr. Kay Schweigmann-Greve, die Brüder Steinberg, Moses und Kant uns am Dienstag, 21. Juni um 18:30 Uhr im Freizeitheim Linden neue und dabei doch ganz alte Ideen offerieren werden, wie wir eine längst überfällige größere soziale Gerechtigkeit auf dieser Welt erreichen können, ohne gleichzeitig dabei die Rechte des Einzelnen leichtfertig auf dem Altar des Schreckens zu opfern.
Der Eintritt ist frei. Über eine freiwillige Hutspende würde sich der Referent allerdings sicherlich freuen.
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